Schloß Ratzenhofen

Skelett im Schloß´- Der Ratzi ist gefunden

 

Nach einer Fundmeldung wurde vom Kelheimer Grabungsbüro unter der Leitung von Michael M. Rind in der Zeit vom 22. – 25. September 1992 eine Notgrabung im früheren Gärkeller des Brauereigebäudes durchgeführt.

Bei Ausschachtungsarbeiten für die neue Toilettenanlage stieß man auf eine langgestreckte Körperbestattung. Es zeigte sich, dass es sich um eine Doppelbestattung handeln muss, außerdem wurden neben der Grabverfüllung weitere Verfärbungen entdeckt, so dass eine Notgrabung angebracht schien.

Das Grab liegt in der Südwestecke des Kellers, jetzt die Damentoilette, und wird von einer Ziegelwand überlagert, das bedeutet, die Bestattung muss älter sein als das Gemäuer. Die gut abgrenzbare, hellbraune Grabverfüllung ist mit winzigen Holzkohlepartikeln durchsetzt, auch viele kleine Hüttenlehmfragmente und einige zum Teil graphithaltige Keramikscheiben kamen zutage: eine einzige Randscherbe einer Schale lässt sich wohl in die Frühlatenezeit, also etwa in das 5. – 4. Jahrhundert v. Chr. datieren.

Unter einem Stützpfeiler liegt ein weiterer Befund. Zwei Röhrenknochen sind im Profil angeschnitten, wahrscheinlich handelt es sich um ein weiteres Grab, das sich aber nicht ausgraben lässt, da es von einem Stützpfeiler überlagert wird.

(Auszug aus dem buch „Scherben, Schädel, Schratzenlöcher von Michael M. Rind)

 

 

Perfekte Wammerl